Das Museum

Das Holztrift- und Forstmuseum Schöpflklause wurde 2005 vom Dorferneuerungsverein Klausen-Leopoldsdorf eingerichtet und wird seither  ehrenamtlich betreut. Der Museumsführer, Ortschronist und Heimatforscher von Klausen-Leopoldsdorf  erklärt an Hand von Modellen, Exponaten, Dokumenten und Bildern die Waldnutzung des Wienerwalds in den vergangenen Jahrhunderten. Besonderen Stellenwert in der Dokumentation hat die im Jahre 1667 unter Kaiser Leopold I in Klausen-Leopoldsdorf gegründete Holztriftanlage, welche im Endausbau mit 14 Klausen, einer Betriebszeit von 272 Jahren und einer Gesamt-Holzschwemmleistung von 10 Millionen  Raumfestmetern zu den bedeutendsten Ingenieurleistungen der vorindustriellen Zeit gehört. Die Holztriftanlage diente zum kostengünstigen und von Straßen unabhängigen Transport von Brennholz-Scheitern aus dem inneren Wienerwald bis zum Auffang-Rechen in Baden St.Helena mit der Kraft des Wassers. Der Weitertransport zum Zielort Wien erfolgte mit Fuhrwerken und ab 1803 auch mit Fracht-Schiffen über den Wiener-Neustädter-Kanal. Die letzte Trift erfolgte 1939 .

Die Vorführung historischer Filme über die Holztrift ergänzt die Sammlung.

 

 

 

  Direkt neben dem Museum liegt die 1742 errichtete Schöpflklause, welche 2010 generalrenoviert wurde und nun als Rückhaltebecken bei Hochwassergefahr aktiven Hochwasserschutz leistet.

Die Lage des Holztriftmuseums inmitten des “ Inneren Wienerwalds“, der größten zusammenhängenden Waldfläche des Biosphärenparks Wienerwald, bietet einen Wohlfühlplatz fern von Lärm und Luftverschmutzung.

Das Umfeld des Museums hat einiges zu bieten, so schließt neben dem Museum eine Kernzone des Biosphärenparks Wienerwald an, welche waldwirtschaftlich nicht mehr genutzt wird. Das Totholz bleibt liegen und bildet die Lebensgrundlage für viele schon sehr selten gewordene Tierarten wie zB. den Alpenbock. Ein Wildnisgebiet entsteht. Der Bereich der Schöpflklause wird nur einmal im Jahr nach der Wildblumen-Blüte gemäht und das Schnittgut entfernt. So bewahren wir eine Vielfalt von Wildblumen für Insekten wie Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und viele Weitere. Eine Besonderheit unter den Wildblumen stellt der im Museumsbereich vorkommende “ Echte Alant“, eine seit der Antike bekannte Heil- und Gewürzpflanze dar.

Beim Zugang zum Museum stehen am rechten Waldrand einige Douglastannen aus einer Versuchspflanzung von 1970. Die Douglastanne stammt aus den Apalachen in Nordamerika und wird in ihrer Heimat bis zu 135 m hoch. Bei uns erreicht sie unter guten Bedingungen eine Höhe von 65 m. Die Tanne ist raschwüchsig und kann sich mit Hilfe ihrer mächtigen Pfahlwurzel gut mit Wasser versorgen. Sie gilt als Hoffnungsbaum beim Bestehen gegen den Klimawandel.

Falls der Museumsbesuch mit einer Wanderung auf den Schöpfl verbunden wird, erreicht man in Fortsetzung der Forststraße welche zum Museum führt in cirka 1 Stunde Gehzeit das sehr gut bewirtschaftete Schöpfl-Schutzhaus und die Aussichtswarte am höchsten Berg des Wienerwalds mit hervorragender Fernsicht.